Website Übersetzung ins Koreanische
Das Übersetzen Ihrer Website ins Koreanische kann eine schwierige und manchmal einschüchternde Aufgabe sein. Die Besonderheiten der koreanischen Sprache, wie z. B. die Verwendung von Ehrentiteln oder verschiedene Verbformen für den Ausdruck sozialer Beziehungen, machen die Übersetzung aus westlichen Sprachen recht schwierig.
Außerdem unterscheidet sich das Umfeld für koreanische Websites sehr stark von dem westlicher Websites. Dies gilt sowohl für die Gestaltung von Websites als auch für die Art und Weise, wie Koreaner soziale Medien und Suchmaschinen nutzen.
Die Koreaner sind außerdem generell aktive Nutzer von E-Shopping und E-Commerce. Oft ziehen sie es vor, ein Produkt online vorzubestellen, anstatt es physisch zu kaufen. Wenn es um Online Einkäufe geht, kaufen die Koreaner regelmäßig sowohl einheimische als auch westliche Produkte (insbesondere Kleidung). Daher wäre ein Onlineshop für jede Website, die sich an ein koreanisches Publikum richtet, sehr vorteilhaft.
Die wichtigsten Trends im koreanischen Website Design
Wenn Sie an das Webdesign in Europa oder Nordamerika gewöhnt sind, könnten koreanische Websites als unübersichtlich, überladen und textlastig erscheinen. Koreanische Websites haben sich weitgehend unabhängig von dem westlichem Einfluss entwickelt und weisen einen eigenen Stil und eigene Erwartungen auf. Im Allgemeinen neigen Koreaner dazu, eine Website als Ganzes zu betrachten und legen mehr Wert auf das Gesamtbild als auf die Gestaltung einzelner Abschnitte.
Während im westlichen Webdesign der Einsatz von Leerraum eher empfohlen wird, weisen koreanische Websites auf einer Seite deutlich weniger solcher freien Flächen auf. Betrachten Sie das große „Durcheinander“ auf den beliebten koreanischen Shoppingseiten http://gmarket.co.kr/ und http://www.auction.co.kr/. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie die Blogging-Plattform https://tistory.com/, die eine weitläufigere und buntere Ästhetik aufweist.
Insgesamt neigen koreanische Websites dazu, keine auffälligen oder übermäßig grellen Farben zu verwenden. Das Konzept der blauen Hyperlinks kann auf koreanischen Websites manchmal zutreffen, ist aber keine feste Regel. Außerdem sollte die Farbe Rot für bestimmte Texte, insbesondere für Namen, vermieden werden, da es einen langjährigen Aberglauben gibt, Namen mit roter Tinte zu schreiben. Es gibt jedoch einige Ausnahmen. Die amerikanische Marke Costco hat zum Beispiel ihr Logo mit ihrem eigenen Namen in Rot, das für ihre zahlreichen Standorte in Korea nicht verändert wurde.
Die koreanische Sprache hat ein eigenes Alphabet namens Hangeul, das sich deutlich vom lateinischen Alphabet unterscheidet. Die Buchstaben sind in „Blöcken“ angeordnet, die aus zwei bis drei Buchstaben bestehen, die von links nach rechts geschrieben werden. In der Vergangenheit wurde Koreanisch auch vertikal geschrieben, doch das ist heute äußerst unüblich und nur noch eine stilistische Entscheidung. Da sich Hangeul so sehr vom Lateinischen unterscheidet, gelten nicht dieselben Regeln für Schriftarten. So wäre es zum Beispiel mehr oder weniger unmöglich, koreanische Schrift kursiv zu setzen. Professionelle Schriftarten sind Han Serif und Nanum Gothic sowie Nanum Barun Gothic. Die Schriftart 나눔손글씨펜 wird dagegen oft als die koreanische Version von Comic Sans angesehen und sollte vermieden werden.
Photo: www.freekoreanfont.com
Eine mobilfreundliche Website ist in Korea ein Muss
Das Klischee, dass Koreaner auf ihr Handy fixiert sind, ist fest in der Realität verwurzelt. Die Koreaner nutzen hauptsächlich ihre Handys als primäres Medium zur Internetnutzung und viele Menschen tragen Powerbanks mit sich herum, da sie ihre Handys so intensiv nutzen. In Südkorea ist es üblich, sein Handy zu verwenden, um Rechnungen zu bezahlen, einzukaufen, Transport zu organisieren und soziale Medien zu nutzen. Wenn Sie also für die koreanische Zielgruppe erreichbar sein wollen, ist eine attraktive und funktionierende mobile Website von entscheidender Bedeutung.
Die beliebtesten Domains in Korea
Der Zugang zum Internet in Korea ist bezüglich ausländischer Websites ziemlich frei. Die einzigen größeren Einschränkungen für Webdienste in Südkorea sind Websites, die Pornografie oder Drogenkonsum zeigen. Aufgrund dieser Freiheit, auf ausländische Websites zuzugreifen, sollte die Wahl der Domain für das koreanische Publikum keinen großen Unterschied machen. Tatsächlich verwenden viele größere koreanische Websites selbst eine .com Domain anstelle der inländischen .ko Domain.
Koreanische SEO-Besonderheiten
Es ist erwähnenswert, dass die großen koreanischen Suchmaschinen Blog-Websites und „normale“ Websites strikt in getrennte Kategorien einteilen. Insbesondere die Suchmaschine Naver räumt Blogs Vorrang ein und platziert sie in den Suchergebnissen ganz oben, während Websites an letzter Stelle stehen. Daher wäre es von Vorteil, wenn Ihre Website als Blog eingestuft würde.
Wie auch bei den Suchmaschinen bevorzugen die Koreaner beim Bloggen in der Regel einheimische Websites gegenüber den westlichen. Seiten wie WordPress und Magento sind in Südkorea nicht sehr bekannt, da die Szene von koreanischen Seiten wie Tistory und NaverBlog dominiert wird. Wie die meisten koreanischen Websites verfügt auch jede Blogging Plattform mit ziemlicher Sicherheit über eine mobile Version, wenn nicht sogar über eine eigene App.
Naver ist die beliebteste Suchmaschine in Korea
Entgegen dem weltweiten Trend hat der transnationale Suchmaschinengigant Google in Südkorea nicht viel Erfolg gehabt. Stattdessen bevorzugen die meisten Koreaner einheimische Seiten, wobei Naver (네이버) die mit Abstand beliebteste ist. Seit dem Jahr 2019 wickelt Naver etwa 3/4 der Websuchen in Südkorea ab und ist die Standardseite für die meisten Webbrowser in dem Land. Der Rest der Websuchen erfolgen hauptsächlich über Google und die koreanische Website Daum.
Während Suchmaschinenoptimierung für den Traffic auf Google oder Bing entscheidend geworden ist, arbeitet die Suchmaschine Naver mit völlig unterschiedlichen Algorithmen, die auf dem koreanischen Alphabet anstelle des lateinischen basieren. Man könnte sogar sagen, dass Naver weniger wie eine Suchmaschine und mehr wie eine Community Plattform arbeitet. Daher bevorzugt die Suchmaschine Websites, die Naver-Plattformen (z. B. Naver Blog, Naver Cafe) nutzen. Daher ist SEO in Korea nicht so wichtig oder möglich, ohne in die Nutzung von Naver basierten Websites zu investieren.
Koreaner sind in den sozialen Medien gut vertreten
Südkorea verzeichnet eine der weltweit höchsten Nutzerraten der sozialen Medien und liegt regelmäßig unter den Top 5 der Welt. Die koreanische Social-Media-Landschaft hat sich jedoch außerhalb der westlichen Giganten wie Facebook, Google und 𝕏 (Twitter) entwickelt und nutzt eine Vielzahl von einheimischen Anwendungen.
Die mit Abstand beliebteste Social-Media-App in Korea ist KakaoTalk. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um einen Messaging-Dienst, ähnlich wie WhatsApp, aber mit umfangreicheren Funktionen.
Es gibt eine zugehörige Anwendung mit dem Namen KakaoStory, die sich mehr auf Social-Media konzentriert. Viele Koreaner halten Facebook für einen Eingriff in ihre Privatsphäre und bevorzugen KakaoStory als eine Plattform, die persönlicher und weniger öffentlich ist.
Also ist es deutlich wahrscheinlicher, dass ein koreanisches Unternehmen einen KakaoStory-Account hat als eine Präsenz auf Facebook oder einer WeChat-Seite. Dennoch ist Instagram auf dem koreanischen Markt stark auf dem Vormarsch.
Der Ton und die Höflichkeitsformen sind entscheidend, wenn Sie Ihre Website ins Koreanische übersetzen.
Die koreanische Sprache verfügt über ein umfangreiches System zum Ausdruck sozialer Beziehungen zwischen Sprechern und Zuhörern, das oft als Ehrentitel oder Höflichkeitsformen bezeichnet wird. Diese Anredeformen werden durch das relative Alter und die soziale Stellung der Sprecher bestimmt. In der Tat ist es unmöglich, in einem sozial „neutralen“ Ton zu kommunizieren, da soziale Beziehungen auch durch die Form der Verben ausgedrückt werden. So schwierig es auch sein mag, die Idee zu verstehen, es handelt sich um ein sehr wichtiges Element der Sprache, denn die falsche Verwendung von Höflichkeitsformen kann beleidigend wirken.
Leider gibt es keine festen Regeln dafür, welche Höflichkeitsstufe in der Werbung verwendet werden sollte. Die Sache, für die geworben wird, bestimmt das angemessene Maß an Höflichkeit. In der Werbung für Zahnpasta wird beispielsweise ein eher informeller Ton verwendet, während Werbespots für Versicherungen etwas formeller sind. Obwohl der Trend in koreanischen Werbungen zu einem informelleren Ton geht, ist es am besten, mit Werbespots für ein ähnliches Produkt zu vergleichen, bevor man sich für einen bestimmten Tonfall und Höflichkeitsform entscheidet.
Zu vermeidende Fallstricke bei der Übersetzung Ihrer Website ins Koreanische
Die meisten Tabus in der koreanischen Kultur beziehen sich auf das Verhalten oder soziales Handeln, daher müssen Übersetzer sich nicht allzu viele Sorgen machen. Die Koreaner lehnen die Erwähnung von offener Sexualität und Drogen jeglicher Art ab, aber das sollte kein Problem sein. Allerdings neigen westliche Personen dazu, direkter zu sein als Koreaner, daher könnten zu offene oder übermäßig direkte Beschreibungen als befremdlich empfunden werden.
Es gibt jedoch einen typografischen Aberglauben, der zu beachten ist: die Verwendung von roter Tinte. Für Koreaner ist es ein weit verbreitetes Tabu, den Namen einer Person mit roter Tinte zu schreiben. Daher sollte kein Name, insbesondere nicht der Name eines Produkts, in Rot geschrieben werden.
Es ist auch erwähnenswert, dass Südkorea eine fortlaufende Rivalität und Feindseligkeit mit Japan hat, die aus der früheren Besetzung der Halbinsel durch Japan resultiert. In diesem Zusammenhang ist es am besten, jegliche Verweise oder Vergleiche mit Japan gänzlich zu vermeiden. Es gibt auch langjährige geografische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Nationen. Dazu gehört ein andauernder Streit um eine Inselgruppe, die auf Koreanisch Dodko heißt (auf Deutsch Liancourt-Felsen), und um die Bezeichnung des Japanischen Meeres, das die Koreaner Ostmeer nennen. Dementsprechend sollten Sie sicherstellen, dass, wenn Ihre Website Karten von Südkorea enthält, der Begriff „das Ostmeer“ verwendet wird und die Liancourt-Felsen als Dodko bezeichnet und als souveränes Gebiet Koreas markiert sind.
Im Gegenzug ist die koreanische Sprache von heute gespickt mit einer breiten Palette von englischen Lehnwörtern, die von technischen Begriffen bis zu Alltagsausdrücken reichen. Wenn Ihr Produkt einen Namen in Englisch (oder einer anderen westlichen Sprache) hat, brauchen Sie ihn nicht zu übersetzen oder gar in Hangeul wiederzugeben. Die Beibehaltung eines Produktnamens, der näher am Original ist, kann der koreanischen Zielgruppe manchmal ein Gefühl von hoher Qualität vermitteln.
Aberglaube in Bezug auf Zahlen in Korea
Wie in Japan und China gilt auch in Korea die Vier als Unglückszahl. Die Angst vor der Vier (Tetraphobie) hat ihren Ursprung in einer gemeinsamen sprachlichen Eigenart, denn die Wörter für „vier“ und „Tod“ werden im Koreanischen beide als (sah) ausgesprochen. Diese Unannehmlichkeit ist in den meisten koreanischen Gebäuden zu beobachten, wo es keine vierte Etage gibt und die Aufzugstasten oft 1, 2, 3, F, 5 anzeigen oder die vierte Etage überhaupt nicht enthalten, insbesondere in Krankenhäusern. Daher gilt der 4. April für die meisten Koreaner als besonders unglücklicher Tag.
Diese Abneigung gegen die Zahl Vier wird jedoch gemildert, wenn sie von anderen Zahlen begleitet wird, und verstärkt sich mit Wiederholung. So haben beispielsweise Wohnungen manchmal nicht die Nummer 404, und der südkoreanische Eisenbahndienst hat das Modell 4444 für ihre Zugflotte übersprungen. Eine einzelne Vier mit anderen Zahlen, wie z. B. 401, ist jedoch kein Grund zur Abneigung.
Die beliebtesten Apps in Korea
In der Vergangenheit haben die Koreaner einheimische Apps bevorzugt, jedoch sind westliche Programme nun auf dem Vormarsch. Für die Kommunikation ist KakaoTalk immer noch die dominierende Anwendung. Bei sozialen Medien ist KakaoStory am beliebtesten. Zusätzlich nutzen ältere Menschen Daum und Band, während die jüngere Generation begonnen hat, Facebook zu verwenden. Allerdings sind den meisten Koreanern die großen westlichen Technologiekonzerne zumindest bekannt, auch wenn sie sie nicht nutzen.
Zu den beliebten Apps in Südkorea gehören:
Naver: der Gigant in Südkorea mit Social-Media-Plattformen, Suchmaschinen und Video-Sharing. Um die koreanische Weblandschaft zu verstehen, muss man mit Naver vertraut sein. Zu den Erweiterungen gehören die Social-Media-Seite NaverCafe und die Blogging Plattform NaverBlog.
KakaoTalk: Ein koreanischer Messaging-Dienst, der WhatsApp ähnelt, aber viele einzigartige Funktionen bietet. Außerdem ist es besser für Texte im koreanischen Alphabet geeignet.
KakaoStory: Eine Social-Media-Plattform, ähnlich wie Facebook, aber privater.
Line: Ein in Asien beliebter Messaging-Dienst.